Volumio installieren
Dieser Beitrag ist eine Antwort auf die Ausssage das es schwierig sei Volumio OS auf einem Raspberry Pi Einplatinenrechner zu installieren. Das mag in der Vergangenheit richtig gewesen sein, aber mittlerweile ist das eine langweilig einfache Sache geworden.
Falls dennoch etwas unklar sein sollte oder mehr Erklärungen gewünscht sind, dann bitte einen Kommentar oder eine Mail schreiben. Ich werde versuchen den Beitrag aktuell zu halten und auf etwaige Fragen einzugehen.
Merkwürdigerweise scheint die Galerie nicht mehr zu funktionieren. Das muss ich mir nochmals in Ruhe ansehen und versuchen zu fixen … aber das ist WordPress und hat nichts mit dem Beitrag selbst zu tun.
Das ist alles ganz EINFACH!!! SCNR 😀
Die für den Volumio Musikserver benötigte Hardware:
- einen PC oder ein Notebook mit Windows / Linux oder einen Mac mit der Möglichkeit SD-Karten beschreiben zu können.
- ein Raspberry Pi Modell 3, 4 oder 5 inkl. Gehäuse, Kühlkörper(n) oder Lüfter.
- ein passendes Netzteil für den Pi.
- eine schnelle und qualitativ hochwertige SD-Karte mit wenigstens 8GB auf die das Image mit Hilfe des Raspberry OS Imagers geschrieben wird.
- ein Cat 5 RJ45 Netzwerkkabel, um den Pi ins Netzwerk integrieren zu können.
Die Installationsschritte im einzelnen:
1) Das aktuelle Volumio von https://volumio.com runterladen.
2) Den Raspberry Pi Imager von https://www.raspberrypi.com/software/ runterladen und installieren. Den Imager gibt es für Windows, Mac OS und Linux.
3) Das Image auf die SD-Karte schreiben und diese dann in den SD-Karten Slot des jeweiligen Pi stecken.
4) Netzteil und Netzwerkkabel anschließen.
5) Je nachdem welchen Pi man nutzt und wie schnell die SD-Karte gelesen werden kann sollte Volumio nach ca. 1:30 min (Der Wert gilt für meinen Pi 3) gestartet haben.
6) Nun im Router, bzw. in dem Netwerkgerät das die IP-Adressen im lokalen Netzwerk per DHCP verteilt, nachsehen welche IP-Adresse(n) dem neuen Gerät vergeben wurde(n). Ab der Version 3 hat der Pi neben der kabelgebundenen Netzwerkschnittstelle auch WLAN an Bord und beide Anbindungen bekommen eine eigene IPv4-Adresse aus dem DHCP Addressbereich zugewiesen.
7) Im Webbrowser http://<IPv4-Adresse des Pi>, also z.B. http://192.18.0.201 aufrufen. Hier wird in der Regel erstmal nur die Anbindung per RJ45 Kabel funktionieren da für WLAN ja das zuerst WLAN-Passwort des Routers eingeben werden muss.
8) Beim ersten Aufruf wird automatisch der Assistent für die Einrichtung von Volumio gestartet.
Der Einrichtungsassitent von Volumio
Der erste Zugriff über die Weboberfläche des Volumio Music Player
Netterweise bietet die aktuelle Version von Volumio eine Onboarding Funktionalität welche die einzelnen Icons der Weboberfläche zeigt und kurz erklärt – nett.
Die Volumio Kommandozeile
Viele Informationen, die über die Weboberfläche von Volumio nicht zur Verfügung stehen, kann man recht einfach über die Kommandozeile des Raspberry OS abfragen welches den softwareseitigen Unterbau meiner favorisierten Streaming-Lösung bildet.
Dafür muss lediglich zuerst der Zugang via SSH (Secure SHell) aktiviert werden. Als Software, um den SSH-Zugang nutzen zu können, kann man z.B. PuTTy unter Windows nutzen. Wer Linux nutzt kann sich direkt mittels ssh von der lokalen Shell aus einloggen. Standardmäßig mit Benutzername volumio und Passwort volumio 😉
Wer schon Erfahrungen mit Linux hat der wird sich sofort Zuhause fühlen, denn natürlich ist das RaspianOS auch nur ein UN*X kompatibles System das auf einem Debian GNU/Linux basiert.
SSH aktivieren
Über den Webbrowser http://<IPv4-Adresse des Pi>/dev/ aufrufen dort dann SSH >>> ENABLE drücken … Nein, es passiert nix kein Hinweis darauf das dies nun funktioniert.
Raspberry Pi5 Hardware-parameter auslesen
Der Broadcom-BCM2712 Prozessor des Raspberry Pi 5 kann im Dauerbetrieb Temperaturen von >80°C erreichen von daher ist es interessant zu wissen wie sehr das Volumio OS den Pi stresst… Als Nutzer volumio kann man über die Kommandozeile folgende Befehle absetzen
volumio@volumio:~$sudo chmod 777 /dev/vcio
volumio@volumio:~$vcgencmd measure_temp
Nach 4:20 Std Dauerbetrieb lag die Temperatur der CPU des Raspberry Pi5 bei unter 40°C dies allerdings bei einem Load der unter 0,1 blieb so lange ich Volumio einfach laufen bzw. Musik streamen ließ … der Prozessortakt stieg dabei auch nicht über das Minimum von 1,5GHz 🙂
Der Pi3 wird mit knapp über 40°C wärmer hat aber auch nur einen kleinen Kühlkörper für die CPU.
Systemlast monitoren
top is das textbasierte Werkzeug mit dem man schnell mal sehen kann was die Hardware so an Last bewältigen muss. Im normalen Betrieb ist selbst bei einem Pi3 nicht wirklich Load messbar und beim Pi5 erst recht nicht.
volumio@volumio:~$top
Wenn top läuft zeigt ein Druck auf ‚1‘ die Ausnuzung aller CPU-Kerne getrennt an. Mit einer weiteren Eingabe von ‚1‘ wird wieder die Gesamtlast der CPU ausgegeben.
Mit ‚q‘ wird top beendet und ‚h‘ ruft die Hilfe auf die mit ‚q‘ oder verlassen werden kann
Lokale(s) Dateisystem(e) anzeigen lassen
Der befehl df zeigt einen Überblick über alle gemounteten Dateisysteme bzw. Datenträger deren Mountpoints, Größe und deren freien Speicher an.
volumio@volumio:~$df
Die Volumio Samba/SMB Freigabe
Standardmäßig werden der interne Speicherplatz (die SD-Karte mit der Volumio Installation) und die angeschlossenen externen Platten mittels des SMB Protokolls im Netzwerk freigegen.
Für diesen Zugriff muss man kein Passwort eingeben d.h. die Daten können von allen Rechnern im Netzwerk eingesehen und geändert werden. Eigentlich ein No-Go aber in diesem Fall o.k. für mich, denn wichtige, persönliche Daten haben auf diesen Partitionen nichts zu suchen.
Leider werden die beiden angeschlossenen externen USB Datenträger über die Freigabe USB zur Verfügung gestellt und das kann ein Problem werden, wenn man große Datenmengen auf ein Mal übers Netzwerk kopieren will.
Beim Versuch ~50GB Daten zu kopieren verweigert der Windows Explorer dies, denn Windows sieht nur die Größe des obersten Dateisystems das über die Freigabe USB erreichbar ist.
Und da dies die 32GB SD-Karte ist sieht der Explorer einen zu kleinen Speicherplatz für die zu übertragende Datenmenge. Man kann sich entweder damit behelfen das Windows eigene Robocopy zu verwenden oder die smb.conf von Volumio um zusätzliche Einträge für die externen Platten erweitern.
Links:
https://volumio.com – die Volumio Webseite
https://www.raspberrypi.org/ – The Raspberry Pi Foundation (Englisch)
https://www.raspberrypi.com/ – Informationen zu den Pi Computern (Englisch)
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